Für wen geht es nach München?

Am Montag, 29. April, wird alles angerichtet für das Profil-Highlight des Jahres. Sechs verschiedene Schülerteams aus ganz Hamburg treffen sich im Hauptgebäude des HLGs zu Norddeutschlands business@school-Entscheid. Alle Gruppen haben sich Monate darauf vorbereitet. Heute ist der große Tag! Ist das das Ende der Phase 3? Oder geht es nach dem heutigen Abend erst so richtig los? Jedes Team stellt in einer 15-minütigen Präsentation mit anschließender Fragerunde seine Idee vor. Doch nicht vor irgendwem, sondern vor einer ausgewählten Jury, bestückt mit CEOs, BCG-Mitgliedern und natürlich einer prall gefüllten Aula. 

Freunde, Familie, Interessierte, Lehrkräfte, Fotografen; alle warten gespannt darauf, dass es losgeht. Jedes Team konnte bereits aus dem jeweiligen Schulentscheid als Sieger hervorgehen. Die Pitch-Videos sind im Kasten, die fertigen Präsentationen seit einer Woche abgeschickt und die Hemden gebügelt; business@school ist eben nicht nur irgendein Schulprojekt, der Gewinn des Wettbewerbes ermöglicht diverse Praktika bei der BCG und ist ein extrem großes Ausrufezeichen im Lebenslauf, wenn man sich für die Top-Unis dieser Welt im Bereich Entrepreneurship, Wirtschaft, Finanzmanagement etc. bewerben möchte. Dementsprechend groß war die Aufregung im Saal – für die anderen Teams und natürlich für uns. 

Doch wer sind wir? Wir sind Fridgy, das Siegerteam des HLG-Schulentscheids. Mit unserer Idee wollen wir ein gesellschaftliches Problem ansprechen und bekämpfen: Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten. Unsere App regelt durch das einfache Scannen des Barcodes nach dem Einkauf den gesamten Haushalt rund um Kühlschrank und Vorrat. 

Ablauf des Tages

Für uns als Gastgeberteam ging die Veranstaltung bereits um 13 Uhr los, als wir gemeinsam mit Lehrer/innen und BCG-Organisierenden dabei halfen, alles vorzubereiten. Somit begannen aufregende Stunden, in denen wir trotz unserer bisherigen Eindrücke von den Gegnerteams durch die Pitch-Videos, alle stets unterschiedliche Vorstellungen davon  hatten, was uns bei den Präsentationen der anderen erwarten würde. Während manche von uns hinsichtlich der Ausarbeitung unseres Business-Plans zuversichtlich waren und in dem Kern unserer Idee einen klaren Vorsprung gegenüber den Gegnern sahen, nahm gegen Nachmittag aber auch die Anspannung hinsichtlich unserer Lücken zu. Dadurch, dass wir nicht, wie in der bisherigen business@school-Laufbahn, gegen unsere eigenen Klassenkameraden antraten, war uns das  Leistungsniveau der anderen Kandidaten nicht bekannt.

Als sich dann jeder am fertigen Buffet bediente und die Pressefotos geschossen waren, hatten alle ihren Platz eingenommen. Gegen 16 Uhr hielt standesgemäß unser Schulleiter Holger Müller eine beschwingliche Rede, in welcher er Dankbarkeit, Lob und Ehrgeiz für die Jury, BCG und natürlich für die Teams aussprach. Es folgte eine weitere Rede der BCG-Partnerin Christina Mühlenbein. Dann ging es los. 

Im Vorfeld hatten wir schon einen inneren Favoritenkreis ausgemacht. Anhand der Pitch-Videos und über ein paar Freunde hatte jede Gruppe schon eine Vorahnung davon, wie gut die anderen sein würden. Besonders hohe Erwartungen hatten wir an die Schülergruppe des Gymnasiums Eppendorf, da diese keine Kosten und Mühen gescheut haben, für ihr innovatives grünes Hockey-Tape einen Prototyp vorzulegen. Da die letzten Siege häufiger an Eppendorf gingen, hatte das Team GreenGrip sozusagen die Historie auf seiner Seite. Ein weiterer Favorit war das Christianeum. Mit einem sehr guten Pitch-Video und der Idee, eine austauschbare Tennisschuhsole, für Hallen- und Sandplätze auf den Markt zu bringen, waren die beiden größten Konkurrenten schon ausgemacht.

Das Christianeum war auch das Team, welches den Anfang machen sollte. Eine sehr gut gestaltete Präsentation, mit einem 3D Modell der Sohle und umfangreichen Partnerschaften hinterließ großen Eindruck bei der Jury. Es wurden viele Fragen gestellt, welche souverän beantwortet werden konnten. Somit folgte der nächste Favorit: das ‚Hege‘. Auch hier wieder eine sehr gut gestaltete Präsentation, jedoch hatte das Team seine Probleme mit der Zeit und konnte den heiß angepriesenen Prototypen gar nicht richtig vorstellen. Die letzte Gruppe vor der Pause war SmiLab, vom Gymnasium Ohmoor. Eine App, die sich auf mentale Gesundheit fokussieren soll, hatten wir am Anfang nicht ganz auf dem Radar, aufgrund eines relativ schlicht gehaltenen Pitch Videos, trotzdem fanden wir die Präsentation sehr rund und auf die Frage konnten die Schüler/innen weitestgehend souverän antworten. Nach der Pause war es die Gruppe vom Gymnasium Rissen, die ihr Bestes zum Vorscheines bringen wollte. Eine Gärtnerei, bestehend aus Schüler/innen für einen Minijob Gehalt. Die Gruppe hatte für ihre Ausarbeitung nicht so viel Zeit, weshalb uns klar war, dass sie sich gegen die stärkeren Gruppen nicht durchsetzen würden. In Anbetracht der verkürzten Vorbereitung der Gruppe, waren wir trotzdem positiv überrascht von ihrer soliden Leistung.  

Unsere Präsentation

Die Aufregung war groß, als schließlich unsere Zeit kam. Wenn man auf einer Bühne mit Mikrofon in der Hand vor 130 Leuten spricht, ist es dann eben doch nochmal eine andere Nummer als zusammen bei Anton im Garten. Trotzdem konnten wir unseren Vortrag weitestgehend frei und sicher präsentieren. Einige von uns hätten ihre mit Text überfluteten Karteikarten gar nicht gebraucht, da sich die Sachen, die man wochenlang geübt hat, doch sicherer als gedacht im Kopf festsetzten. Als wir mit der Präsentation fertig waren, fiel uns schon ein kleiner Stein vom Herzen, doch jetzt mussten wir uns erst recht fokussieren und konzentriert auf die Jury-Fragen antworten. Die Jury zeigte viel Interesse an unserer Idee, stellte aber auch kritische Fragen, die wir teilweise nicht mit ausreichend inhaltlicher Präzision beantworten konnten. 

Trotzdem waren wir mit unserer Leistung mehr als zufrieden und verließen unter viel Applaus die Bühne. Die letzte Gruppe stellte eine Handyhülle aus verbrauchtem Reifenmaterial vor und lieferte damit einen zwar eher unauffälligen, aber soliden Abschluss des Abends. 

Nach unserer Präsentation minderten sich die Hoffnungen hinsichtlich des 1. Platzes, weil uns die inhaltliche Stärke und Präzision der SoleSwap-Gruppe echt nachhaltig beeindruckte. Grundsätzlich waren wir aber zufrieden mit unserem Gruppenauftritt und erleichtert über den Druck, der nach Ende der Jury-Befragung abfiel. Unser Jury-Feedback fanden wir im Kern positiv, wobei aber auch einige Kritikpunkte wie zum Beispiel Aspekte unserer Kostenstruktur aufgegriffen wurden. Das war für uns nach der zum Teil sehr kritischen Jury-Befragung aber nicht überraschend. Positiv nahmen wir es wahr, dass jede Gruppe ein verhältnismäßig kurzes mündliches Feedback erhielt, woraufhin eine detaillierte schriftliche Auswertung der Jury-Diskussionen per E-Mail am nächsten Tag folgte. Uns gefiel auch, dass die Jury zunächst die individuellen Leistungen sowie Aufwand und Mühe wertschätzte, bevor sie auf Kritikpunkte einging. So wurden die Gruppenleistungen unabhängig von den offensichtlich leicht verschiedenen Leistungsniveaus sachlich gelobt, was durch die kritische Schärfe in der Fragerunde zuvor leicht unterging. 

Bei der Siegerverkündung wurden final alle Gruppen einzeln auf die Bühne gerufen und ausschließlich der erste Platz verkündet. Wir gratulieren dem Christianeum für ihren verdienten 1. Platz und eine beeindruckende Leistung, die fair belohnt wurde. Ein ereignisreicher Tag wurde mit einem erfolgversprechenden Sieger gekürt und nahm gegen 21 Uhr sein Ende.

 Lenna und Paul, S2

Das Team Fridgy:
Frederik, Anton, Sarah, Lenna, Paul, Ben, Hr. Schiller

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